Le Balze del Valdarno
Die Steilhänge des Valdarno (le Balze del Valdarno), auch unter dem Namen Montevarchi bekannt, bestehen aus Sand-, Lehm- und Kiesschichten. Die etwa 100 Meter hohen Hänge haben die verschiedensten Formen und werden von tiefen Schluchten durchzogen. Sie sind durch Erosion, Verwitterung und Wasserläufe entstanden.
Das Arno-Tal, so wie wir es heute sehen, ist das Ergebnis geologischer Phänomene, die nach dem Austrocknen eines Sees aus dem Zeitalert des Pliozän im oberen Arnotal aufgetreten sind. Die Erosion begann und hält bis heute stand. Der Arno und die vielen kleinen Bäche, begannen die Sedimente des Sees, die sich in verschiedenen Stadien angesammelt haben, abzutragen und stromabwärts zu schwemmen.
Das Flussbecken des Arno senkt sich fortlaufend von seiner alten Oberfläche ab. Die Senkung beträgt derzeit etwa 150 Meter. Die Sedimente sind daher sehr jung und haben wenig Widerstand gegen die Erosion. Dies hat die Bildung von Tälern mit sehr steilen Hängen zur Folge.
Die Sedimente eines Sees zeigen sich immer mit der gleichen Reihenfolge: der untere Bodensatz ist aus Ton, als der See noch tief war, und der höhere Teil besteht aus Kies, der von den Nebenflüssen transportiert wurde, als der See flacher wurde. Dieser stratigraphische Wechsel von einem weichen lehmigen Boden und widerstandsfähigem Kies ermöglicht die Bildung von senkrechten Wänden.
Der Übergang zwischen den beiden geologischen Formationen ist deutlich und auch für weniger erfahrene Augen gut sichtbar:
Der untere Teil besteht aus Schlamm und sandigem Lehm, was ihm eine gelb-graue Farbe verleiht. Der harte und widerstandsfähig obere Teil aus Kies und Sandstein trägt eine braune, rostige Farbe, die sich klar von de unteren Fläche abhebt.
In der Hochebene oberhalb der Steilhänge treffen wir auf ein traumhaftes Panorama aus Städtchen, Dörfern, Bauernhöfen, Weinbergen, Olivenhainen und Feldern. Die ganze Landschaft ist sehr beeindruckend, auch die Namen der Betriebe, wie “Hölle”, “Fegefeuer” und “Haus der Fee”, geben Hinweis auf eine bezaubernde und magische Präsenz. Entlang der Flüsse haben sich kleine Teiche und Seen gebildet, die einen wichtigen Lebensraum zur Fortpflanzung der Amphibien, Insekten, Schalentiere und Wasserpflanzen darstellen. Seit einiger Zeit schon diskutiert man Pläne zum Schutz dieser einzigartigen Landschaft und zur Förderung des Fremdenverkehrs. Bislang wurde aber nur wenig Initiative gezeigt und so wird dieses kleine, zauberhafte “monumentale Tal” im Herzen der Toskana für viele unbekannt bleiben.