Palio
Siena teilt sich in siebzehn “Contrade” (Stadtteile). Die Sieneser fühlen sich nicht so sehr der Stadt zugehörig, sondern ihrem jeweiligen Stadtviertel. Die Contrade tretten im Wettbewerb gegen einander an und in den letzten Monaten vor der Veranstaltung macht sich in ganz Siena eine Rivalität und Konkurrenz bemerkbar. Für jedes Rennen werden zehn Stadtviertel ausgewählt und jedem wird ein Pferd zugewiesen. Am Tag der Rennen füllt sich die Piazza del Campo mit Tausenden von Menschen.
Am Tag des Palio drängen sich die Zuschauer bereits ab Mittag auf die Piazza del Campo und sind bereit alle möglichen Strapatzen wie Sonne, Hitze und Schweiß auf sich zu nehmen. Die Sitze am Rande des Platzes sind in der Regel bereits acht Monate vor dem Rennen ausverkauft. Der Platz wird Minuten vor dem Palio abgeriegelt. Schließlich beginnt das langersehnte Rennen und ist bereits vorbei, bevor sich der Staub gelegt hat. Der Triumph des siegreichen Stadtviertels wird dann wochenlang mit Banketten gefeiert und die unterlegenen Stadtviertel hoffen bereits auf den nächsten Palio.
Für die Sieneser ist der Palio ein einzigartiges Phänomen, das ihnen lieb und teuer ist. Es ist ein stimmungsgeladenes Ereignis, dem man wenigstens einmal im Leben beigewohnt haben sollte.