Pisa, viel mehr als nur der Schiefe Turm
Der schiefe Turm ist ein freistehender Glockenturm und gilt, ganz abgesehen von seiner Neigung, als einer der schönsten Türme Italiens. Im Mittelalter genoss Pisa weitreichende Wirtschaftsverbindungen, die auch die islamische Baukunst nach Pisa brachten. Diese prägt insbesondere den architektonischen Stil des Turms. 1173 wurde mit dem Bau begonnen. Aufgrund des sandigen Schwemmlandbodens machte sich aber schon bald eine deutliche Neigung bemerkbar und das Vorhaben wurde für die nächsten hundert Jahre stillgelegt und erst dann wieder in Angriff genommen. Galileo Galilei zeigte sich von der Schieflage besonders beeindruckt und nutze sie für seine Experimente über den freien Fall. Da die Neigung jährlich um 0,7 mm zunahm, musste der Turm 1991 für die Öffentlichkeit gesperrt werden. Es begann eine aufwendige Restaurierung, um den Turm zu stabilisieren und um ein etwaiges Umkippen zu vermeiden. Es gelang die Neigung um stolze 44 cm zu verringern. Seit 2001 kann der Turm wieder bestiegen werden.
Außer dem schiefen Turm können der Dom, das Baptisterium, der monumentale Friedhof, das Dombaumuseum und das Museo delle Sinopie besichtigt werden. Ein Sammelticket kostet ca. 12,00 Euro. Für ausführliche Infos: www.opapisa.it
Das Nationalmuseum San Matteo befindet sich am Ufer des Arno, neben dem prächtigen Palazzo Medici, wobei das Gebäude ursprünglich ein Nonnenkloster des Benediktinerordens war, weshalb es auch über einen Kreuzgang verfügt. Wegen seiner beachtlichen Sammlung an Holzskulpturen gilt das Mueum als eines der wichtigsten Italiens. Desweiteren sind auch herrliche Marmorplastiken und Gemälde zu bewundern. Vertreten sind fast alle Meister der Pisaner Schule des 12. und 13. Jahrhunderts wie Nicola, Giovanni, Andrea und Nino Pisano, sowie Bonanno.