San Gimignano, das Manhattan des Mittelalters
San Gimignano ist ein mittelalterliches Dorf etruskischen Ursprungs, dass im Mittelalter grosse Macht erreichte. Von den einst 77 Türmen sind heute noch 13 erhalten. Im Mittelalter wetteiferten die reichen Handelsgeschlechter um die Höhe ihrer Geschlechtertürme. Je höher sie ragten, desto einflussreicher war die Familie. Dank ihres grossen künstlerischen Interesses und den unzähligen architektonischen Werken wurde die Stadt 1990 von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit ernannt.
Die 7000 Einwohner leben vom Tourismus, Kunsthandwerk und Antiquitäten. Das Umland von San Gimignano ist übersät mit Hotels und Ferienwohnungen. San Gimignano ist auch berühmt für seinen Vernaccia, einen Weißwein der hier seit dem Jahre 1200 angebaut wird und zu den renommiertesten in ganz Italien gehört und dem Safran, der im Mittelalter teurer als Gold war und das teuerste Gewürz der Welt ist.
Das Städtchen erreicht man über die Verbindungsstraße Siena-Florenz, Ausfahrt Poggibonsi Nord und folgt dann der Beschilderung nach San Gimignano. Von Siena aus erreicht man es auch über die Schnellstrasse FI-SI (Florenz und Siena), Ausfahrt Poggibonsi Nord.
Auf dem Domplatz treffen wir auf einige architektonische Schmuckstücke. Der äußerlich schmucklose romanische Dom ist innen über und über mit Wandfresken bemalt. Der alte Palazzo del Podestà mit dem Turm "Rognosa" diente bis Ende 1300 als Gefängnis und beherbergt heute das Theater. Der Palazzo Comunale, wurde auf den Ruinen eines bestehenden Gebäudes zwischen 1289 und 1298 gebaut und diente als Wohnsitz des Stadtvogts. Interessant ist die Kunst-Galerie, wo man Werke aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts bis zum 15 Jahrhundert bewundern kann. Das bedeutendste Ausstellungsstück ist ein großes Altarbild von Pinturicchio, das im Jahre 1511 gemalt wurde. Auf jeden Fall besteigen sollte man den Torre Grossa, den höchsten Turm in der Stadt, von wo aus man ein atemberaubendes Panorama über das gesamte Tal bishin zu den Apuanischen Alpen und den Bergen von Pistoia geniesst.
Der Palast der Propositura zwischen dem Dom und dem Palazzo Comunale , bewahrt wichtige Werke, wie die Loggia der Verkündigung, auf der rechten Seite des Platzes, mit Tafeln und Schnitzereien von der Taufe von Jesus und dem schönen Fresko der Verkündigung von Ghirlandajo.
Piazza della Cisterna, erbaut im Jahre 1276 und erweitert im Jahre 1346, war der einst der Sitz alter Geschäfte und Tavernen, und verdankt seinen Namen der achteckigen Zisterne aus Travertinstein aus dem Jahre 1273. Auf dem Platz stehen Türme und Gebäude die dem Platz eine seltene Schönheit und Harmonie verleihen.